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Chapter 09

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Kapitel Neun: Das Versprechen

Der Soldat ging langsam auf die Lichtung zu. Seine schweren Stiefel sanken etwas in der von Regen getränkten Erde ein und jeder seiner Schritte gab einen schmatzenden Laut von sich. Zwei Soldaten standen kopfschüttelnd um den toten Wolfshund herum, der in einer Lache seines eigenen Blutes lag. Mit ihren Füßen und den Läufen ihrer Waffen drehten sie diesen langsam von der einen zur anderen Seite, um die Wunden an Schulter und Brust zu begutachten. Mit hoch gezogenen Augenbrauen beobachtete er das Treiben der Beiden und ein breites Grinsen überkam ihn. Einer der Soldaten sah auf und bemerkte ihn. Dieser verzog das Gesicht, als er das leise Glucksen und das amüsierte Gesicht des rasch näher kommenden Soldaten sah und schrie ihn wütend an.
„Du findest wohl lustig, was diese Bestie mit unserem Hund gemacht hat, du Narbengesicht?!" Das Lachen verschwand von seinem Gesicht und um seine Mundwinkel zuckte es verärgert. Er senkte den Blick, dass seine dunklen braunen Augen im Schatten der Bäume jeden Ausdruck verloren.
„Da seid ihr doch selber dran Schuld. Was musstet ihr ihn auch auf den Wolf hetzen?" Ungeachtet der Flüche, die sie ihm hinterher brüllten, ging er weiter auf den Pulk von Menschen mitten auf der  Lichtung zu. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er die Lichtung als einen angenehmen und friedlichen Ort betrachtet. Doch für so etwas war jetzt keine Zeit. Er hatte einen Auftrag und es wurde von ihm erwartet, dass er ihn ohne weitere Schwierigkeiten ausführte.
Mehrere Wissenschaftler in weißen Kitteln und mit Klemmbretter in den Händen standen im Kreis um die betäubte Wölfin herum, die wehrlos vor ihnen auf dem feuchten Gras lag. Obwohl die Wissenschaftler mehr als nur neugierige Blicke auf diese warfen, hielten sie einen großen Sicherheitsabstand. Denn die Wölfin grollte unentwegt vor sich hin. Ab und zu zuckten ihre Läufe, als wäre sie immer noch auf der Flucht vor ihnen wäre. Doch sie schlief tief und würde so schnell auch nicht wieder aufwachen. Einige von ihnen untersuchten sie vorsichtig, anscheinend trauten sie den Betäubungsmittel nicht hundertprozentig. Erleichterung machte sich unter ihnen breit, als sie ihre Ergebnisse auf ihren Klemmbrettern festhielten.
„Eine junge, kräftige Fähe! Genau das, was wir brauchen!"
Der Soldat bahnte sich den Weg durch die Wissenschaftler, die dicht gedrängt im Halbkreis standen, ohne auch nur einen von ihnen zu berühren. Dann stand er direkt vor ihr. Schneidend atmete er ein. Einer der Wissenschaftler beobachtete ihn aufmerksam. Er besaß keinen weißen Kittel, sondern hatte einen braunen Tweedanzug an, der an den Ellbogen mit Dunkelgrünen Lederflicken verstärkt war. Sein grau meliertes Haar stand leicht zu Berge und der Rahmen seiner Brille ging nahtlos in die dunklen Ringe unter seinen Augen über. Der Soldat zog die Brauen zusammen. Ihr Anblick versetzte ihm einen Stich.
„So eine Verschwendung.", murmelte er und schüttelte mit dem Kopf. Als er bemerkte, dass er beobachtet wird, blickte er hoch und sah dem Wissenschaftler direkt ins Gesicht. Dieser zwinkerte ihm bedeutsam zu und der Soldat erwiderte mit einem zustimmenden Nicken, schaute dann aber wieder runter zur Wölfin. Diesmal sah er genauer hin. An ihrem Hals blinkte etwas durch den Schlamm. Beiläufig beugte er sich herunter und nahm es unbemerkt an sich. Die Wissenschaftler waren zu sehr in ihre Gespräche vertieft und beachteten ihn so nicht weiter. Langsam entfernten sie sich, ihnen voran der Mann im Tweedanzug. Sie wollten ihren gelungenen Fang feiern.
„Sie da!" Einer der Wissenschaftler hatte sich während des Laufens zu dem Soldaten umgedreht.
„Ja?", sagte dieser etwas überrascht.
„Bringen sie die Fähe zu dem Transportkäfig!" Er vergewisserte sich, dass der Soldat verstand und schloss sich schnell wieder seinen Kollegen an, als dieser salutierte.
Der Soldat beugte sich zu der Wölfin herunter und nahm sie bei den Vorderläufen. Sachte lud er sie sich auf den Rücken. Ihr Kopf lag auf seiner Schulter, so dass er sie leise grummeln hören konnte. Er grinste, als hätte sie ihm im Schlaf einen guten Witz erzählt.
Etwas abseits der hellen Lichtung, stand ein Transporter im Wald unter einer alten Eiche. Auf der Ladefläche war ein großer Eisenkäfig fest geschweißt. Die Reifen hatten tiefe Furchen im Waldboden hinterlassen, verursacht durch das viel zu große Gewicht. Der Soldat presste die Lippen aufeinander als er die Spur der Verwüstung sah. Doch er hatte jetzt keine Zeit für Wut, auch wenn sie sehr gut begründet war. Er folgte den Reifenspuren und beeilte sich, denn die Wölfin fing langsam an von seinem Rücken zu rutschen und er wollte nicht anhalten bevor er den Transporter erreicht hatte. Dessen Fahrer beäugte verunsichert den sich nähernden Soldaten. Er riss die Augen auf und lies seine Zigarette fallen, die leise zischend in einer Pfütze erlosch, als er bemerkte, was dieser auf seinem Rücken trug.
„D-das ist das erste mal, dass ich einen e-echten Wolf sehe!", stammelte er heiser.
Der Soldat beachtete ihn nicht und ließ die Wölfin behutsam von seinem Rücken in den Käfig rutschen. Er drehte sich zu ihr, um noch einen letzten Blick auf sie zu werfen.
Er streckte seine Hand aus, strich ihr über den Kopf, bevor er den Käfig verschloss. „Ich verspreche dir, dass es nicht für lange ist!"
„Ähm, Sir?" Der Fahrer tippte ihm ungeduldig auf die Schulter. „Ich habe die Anweisung, sofort los zu fahren, wenn das Zielobjekt erfolgreich abgeliefert wurde, also-"
„Ja, fahren sie schon!", zischte er gereizt. „Und versuchen sie möglichst nicht noch mehr Schaden anzurichten!"
Der Fahrer verstand nicht so recht, was damit gemeint war, traute sich aber auch nicht nach zu fragen und nickte nur stumm. Der Soldat atmete tief ein und machte dann auf der Stelle kehrt. Der Fahrer stand jetzt alleine neben dem Käfig. Langsam wanderte sein Blick von dem Soldaten, der sich rasch und mit großen Schritten von ihm entfernte, zu der Wölfin im Käfig. Sie knurrte leicht und fletschte die Zähne, als wolle sie jemanden oder etwas in ihren Träumen verscheuchen. Die Knie des Fahrers wurden weich und die Angst überkam ihn. So schnell wie er konnte, lief er um den Transporter herum zu seinem vermeintlich sicherem Führerhaus und knallte die Tür hinter sich zu.
zu allen, die kein deutsch können, kann ich nur sagen: euch entgeht nichts XD

ich stelle die geschichte nur hoch, weil ein paar leute mich darum gebeten haben. sie ist noch nicht vollständig, aber ich schreib fleißig weiter.

die ersten sechs kapitel sind ein tatsächlicher traum von mir, die folgenden sind reine vorstellung von mir, wie die ganze geschichte hätte weitergehen können.

ach, übrigens: ich bin die schwarze wölfin ^^
© 2008 - 2024 samureibekuchen
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